
Unsere TrachtFototermin auf dem Annaberg in den 50ern Bei der Gründung des Vereins im Jahr 1921 (als Gebirgstrachtenerhaltungsverein Enzian-Edelweiß Sulzbach i. d. Opf.) wurde neben der Allgäuer Gebirgstracht auch die Oberpfälzer Volkstracht getragen. Mit der Umbenennung des Vereins in Heimat- und Trachtenverein "Stamm" 1921 e. V. Sulzbach-Rosenberg im Jahr 1957 konzentrierten sich die Mitglieder ausschließlich auf die Oberpfälzer Volkstracht, sodass die Gebirgstracht Anfang der 60er Jahre aus dem Vereinsleben verschwand. Die Volkstracht, die vor dem 2. Weltkrieg getragen wurde, bestand überwiegend aus originalen Trachten, welche in der Umgebung von Sulzbach gesammelt und getragen wurden. Diese historischen Trachten waren sehr bunt, also in der Farbgebung recht unterschiedlich, was Rückschlüsse auf eine überwiegend katholische Bevölkerung zulässt. In evangelischen Gebieten waren die Trachten dunkel gehalten. Die historische Männertracht bestand aus langer Lederhose und langen Schaftstiefeln, weißem Leinenhemd, schwarzer oder roter blumenbestickter Samtweste, einem langen schwarzen Tuchrock und schwarzem Filzhut mit breiter Krempe und gewebtem Band. Die historische Frauentracht bestand aus Rock, Schürze und einem kleinen schwarzen Mieder. Darunter wurde ein weißes, sogenanntes Hemd getragen, eine lange Bluse. An festlichen und kühlen Tagen wurde darüber ein "Wammes", ein kurzer, reichverzierter Spenzer getragen. Die Ärmel waren mit Schafwolle ausgepolstert, sodass sie sehr stark aufgebauscht und wohl auch warm waren. In den Ausschnitt wurde ein Seidentuch gesteckt. Zur Tracht gehörten schwarze Schuhe und Ringelstrümpfe. Als Kopfschmuck waren zwei verschiedene Hauben üblich:
Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Trachten wegen Materialmangel und finanziellen Gründen abgeändert. Die erneuerte Männertracht besteht aus schwarzen Lederhalbschuhen mit silberfarbener Schnallenschließe. Die lange Lederhose wurde durch eine schwarze Bundlederhose ohne Stickerei und weiße Kniestrümpfe ersetzt. Die zweireihige, buntbestickte Samtweste ("Leiberl") mit je ca. 10 Silberknöpfen, meist Münzen, blieb erhalten. An den Kragen des weißen Leinenhemdes wird ein buntes "Schmieserl" gebunden. Aus dem langen Tuchrock wurde eine kurze schwarze Jacke mit Schalkragen, nach dem Schnitt des langen Rockoberteils. Die Silberknöpfe sind zweireihig (je ca. 5) angebracht. Als Kopfbedeckung dient ein schwarzer, schmuckloser Velours-Hut mit breiter Krempe und schwarzem Band. Die heutige Frauentracht hat sich im Detail fast nicht verändert. Einzig die Ringelstrümpfe sind durch weiße, leicht gemusterte Strumpfhosen ersetzt worden. Die weiße Bluse ist schlicht, hat lange Ãrmel und einen kleinen Stehkragen. Der Woll- oder Seidenrock in gedeckter Farbe ist am schwarzen Mieder befestigt. Ein weißer Unterrock mit Spitzenabschluss und eine ebenfalls weiße, knielange Spitzenhose aus Baumwolle dienen als "Unterbau". Zur Tracht wird ein seidenes Schultertuch mit Fransen und eine Seidenschürze, beides farblich auf den Rock abgestimmt, getragen. Die Schuhe sind aus schwarzem Leder, mit kleinem Absatz und silberfarbener Schnalle. Die Bänderhaube wird aus schwarzen, halblangen Moiré-Bändern gefertigt. Die Riegelhaube wird heute nicht mehr getragen. 1993 wurden die "Wammes" wieder eingeführt. Leicht abgeändert werden sie heute mit Schößchen geschneidert. Quellen: Trachtenbeschreibung: Johann Leugner vom 25.04.1983 Trachtenbeschreibung: Johann Leugner vom 28.03.1989 Bavaria: Eduard Fensch 1863 |
